ZURÜCK
-------------------------------------------------------------------------------------------------------
Identität und Fremdheit
von
Gerd Böttcher

(Vortrag, gehalten auf dem DGPT-Kongreß in Lindau am 11.9.1992, überarbeitet 2014)

Es gibt zwei Sorten von Ratten:
Die hungrigen und die satten.
Die satten bleiben vergnügt zu Haus,
Die hungrigen aber wandern aus.
So eine wilde Ratze,
die fürchtet nicht Hölle, nicht Katze;
sie hat kein Gut, sie hat kein Geld
und wünscht aufs neue zu teilen die Welt.
Die Wanderratten, oh wehe!
Sie sind schon in der Nähe.
Sie rücken heran, ich höre schon
ihr Pfeifen - die Zahl ist Legion.
Oh wehe! Wir sind verloren,
sie sind schon vor den Toren!
Der Bürgermeister und Senat.
Sie schütteln die Köpfe, und keiner weiß Rat.

Über 150 Jahre liegen zurück, seit Heinrich Heine in seinem Gedicht "Die Wanderratten" die bedrohliche Dynamik der Migration formulierte. Wir schütteln noch immer die Köpfe und keiner weiß Rat.

Mit meinem heutigen Vortrag über Identität und Fremdheit wollte ich zunächst einen Semestereröffnungsvortrag vertiefen und fortsetzen, den ich vor knapp einem Jahr am Berliner Institut hielt, mit dem etwas provozierenden Titel: "Das merkwürdige Reden von der psychoanalytischen Identität". Angesichts des manifest gewordenen Fremdenhasses mit seinen Pogromen gegen Ausländer und Asylantenheime war es mir aber nicht mehr möglich, im Elfenbeinturm unseres Faches zu verweilen. Die Herausforderung, sich als Psychoanalytiker der politischen Stimmungslage und ihrer öffentlichen Exzesse zu stellen, provoziert allerdings, dass wir die Problematik zwischen Identität und Fremdheit auch innerhalb unserer eigenen Profession untersuchen. Die Geschichte der psychoanalytischen Bewegung ist ja ein Musterbeispiel dafür, wie Wahrung der psychoanalytischen Identität eine Ausgrenzungspolitik fördert, die sich in immer wieder neuformulierten und oft rigiden Zulassungs- und Einwanderungsbestimmungen äußert. Geht es um die Wahrung unserer psychoanalytischen Identität, dann sind wir befremdet und werden wehrhaft, sobald sich einer Psychoanalytiker nennen will, der unseren Zunftregeln nicht angepasst ist.

Seit Erikson ist der Identitätsbegriff hoch im Kurs. Mit Identitätskrisen versuchen viele die Schwierigkeiten aller Annäherungsprozesse zu erklären. Jetzt die der wiedervereinigten Deutschen und auch die der Konfrontation von Subkulturen wie Skinheads mit hautnahen Ausländergruppen. Der Begriff Identität gehört allerdings zu den Begriffen, von denen man sagt, sie seien wie ein Sack. Man muss ihn erst füllen, damit er steht. So zählt ihn Roy Schafer auch zu den "lückenstopfenden Begriffen der Metapsychologie".

Unter Berufung auf Kuhns "Struktur wissenschaftlicher Revolutionen" (1970) meint er:
"Wo größere Lücken zwischen der Theorie und der Beobachtung oder der Anwendung auftreten, da kann man erwarten, dass binnen kurzem allerlei Versuche gemacht werden, die Lücken durch neue, ergänzende Begriffe oder durch neue Anwendungen geläufiger Begriffe zu schließen. Dadurch werde aber eine grundlegende theoretische Neuorientierung zumindest für eine lange Zeit unwahrscheinlich  „(S.41).

Schon Goethe beschrieb dies unter dem Stichwort "Erkenntnis und Wissenschaft" in seinen Maximen und Reflexionen (Nr. 407 und 451): In der Geschichte der Wissenschaften werde eine bedeutende Ansicht ausgesprochen, dann wird sie früher oder später anerkannt; "es finden sich Mitarbeiter; das Resultat geht in die Schüler über; es wird gelehrt und fortgepflanzt, und wir bemerken leider, dass es gar nicht darauf ankommt, ob eine Ansicht wahr oder falsch sei: beides macht denselben Gang, beides wird zuletzt eine Phrase, beides prägt sich als totes Wort dem Gedächtnis ein"; oder Nietzsche noch kürzer: "Überzeugungen seien für die Wahrheit schädlicher als Lügen".

Das trifft die Identitätsvorstellungen wissenschaftlicher Institutionen, wie sie Emile Durkheim und Ludwig Fleck untersucht haben. Identität heißt hier: Jede Gemeinschaft ist eine Denkwelt, die ihren Ausdruck in einem Denkstil findet, der das Denken und die Erfahrung ihrer Mitglieder prägt und die Pole ihrer wissenschaftlichen Moralvorstellungen festlegt. Unterschiedliche Institutionen lassen unterschiedliche individuelle Gedanken und Empfindungen zu. Institutionen entwickeln Filter, die auswählen, was Individuen erinnern und was sie vergessen. Die Sozial-Anthropologin Mary Douglas bringt dazu eindrucksvolle Beispiele in dem eben bei Suhrkamp erscheinenden Buch mit dem Titel: "Wie Institutionen denken" mit zahlreichen Beispielen über erwartungsgefilterte Forschung, die unfähig macht, Ergebnisse rivalisierender Forschungsgruppen zur Kenntnis zu nehmen oder auch nur zu erkennen. Ich erinnere uns Psychoanalytiker hier nur an die kaum vergangenen Zeiten, in denen Publikationen aus der jeweils anderen Fachgesellschaft kaum oder in der Regel nicht zitiert wurden.

Wieviel Pathologie birgt das Streben nach Identität?


Lernen wir bei einem Schriftsteller, von dem Marcel Reich-Ranitzky meint, er sei der Identitätsstifter unter den zeitgenössischen Autoren: Max Frisch stiftet Identität, indem er Menschen beschreibt, die unter ihrer Identität leiden und sie leugnen und los werden wollen.

Etwa im Maler Jürgen Reinhart, der alle Brücken hinter sich abreißt und seinen Namen aufgibt, um seine Identität zu vergessen. Oder Stiller, der in Untersuchungshaft sich seine Identität nachweisen lässt, weil er bestreitet Stiller zu sein. Da wird großartig die Divergenz zwischen der objektiven und der subjektiven Identität des Menschen verdichtet, die Divergenz zwischen dem, was der Mensch zu sein scheint, und dem, was er ist, zwischen dem, wofür er von der Welt gehalten wird, und dem, was er selber zu sein glaubt. Oder in dem Stück Andorra, in dem von einem jungen Mann, den man für einen Juden halt, ständig ein fertiges Bild seiner Person erwartet wird, jenes nämlich, das sich Menschen von einem Juden machen. Ein Lehrstück zum Studium von Übertragung und Gegenübertragung. Frisch interpretiert dabei das alte Mythologem, wonach der Mensch sich kein Bildnis machen soll, in der Weise, dass der Mensch nicht nach der Identität des anderen fragen soll.

Schließich besonders schön in Bin oder Die Reise nach Peking, wo der Erzähler unter dem Arm eine Rolle trägt, die er loswerden möchte, seine Rolle, die er meint, immer spielen zu müssen. Er sehnt sich nach dem unerreichbaren Peking, denn "eine Rolle, die man in Peking stehen ließe, wäre für immer verloren. ... Ohne sie, glaube ich immer, wäre ich selig gewesen."

Manche der Älteren unter uns erinnern sich an die Zeiten nach 1945, einige, wahrscheinlich wenige, schon an die nach 1933, als sie sich schämten, Deutsche zu sein. Und gerne diese deutsche Identität abgeschüttelt hätten, etwa mit der trügerischen Vorstellung, in die Identität eines Weltbürgers schlüpfen zu können. Und heute, angesichts des sich ausbreitenden Flächenbrandes an Fremdenhass und Angriffen gegen Ausländer und Asylantenheime, stellen nicht wenige Überlegungen an, ob es schon wieder so weit sei, dass man aus Deutschland emigrieren müsse. Es sind nicht allein die meist jugendlichen Steine- und Molotowcocktail Werfer, es ist die nicht einmal mehr klammheimliche Freude der erwachsenen Zuschauer, die sich mehr und mehr in unserem Lande öffentlich äußert. Aus einem Münchner Taxi musste ich aussteigen, weil der Fahrer, kurioserweise selbst Ausländer, er stammte aus Österreich, ungehemmt Dachau für die Asylanten empfahl.

Nun mag sich mancher damit trösten, dass sich die Geschichte nicht einfach wiederholt. Gibt es nicht auch Grund genug, der Stabilität unserer Demokratie zu vertrauen? Haben andere europäische Länder mit dem Rechtsextremismus nicht ähnliche Probleme? Doch unser Problem ist das ungewisse Kalkül deutscher Wähler. Noch 1927 war die NSDAP in Preußen eine verbotene Partei. Fünf Jahre später kam der Tag, an dem die Mehrheit der Deutschen Hitler die Macht ergreifen ließen.

Heinrich Heine
hatte in den eingangs zitierten Versen den mobilen Wanderratten die satten Ratten gegenübergestellt, die "vergnügt zu Hause" bleiben. Die Konfrontation der Wanderratten mit den eingesessenen Ratten wird aber erst dann gefährlich, wenn die "Rattenfänger der Nation" mit ihrem faschistoiden Flötenspiel zum angeblichen Widerstand gegen nationale Bedrohung mobilisieren.

Diese Verführbarkeit ist das eigentliche sozialpsychologische Problem. Sie desillusioniert immer wieder unsere Hoffnung auf die Herstellung einer autonomen Persönlichkeit, was wir in der Schule Freuds und im Wissen um seine berühmte dritte Kränkung nach Kopernikus und Darwin eigentlich wissen müssten. Auch deshalb ist der Begriff "Identität" so problematisch (Mitzmann, Psyche 9/92, S. 850). Die sich als "autonome Gruppen" gebärenden Linksradikalen sind in ihrem Gewaltpotential genauso verführbar wie die Angehörigen der Skinheadszene.

"Die Rolle der tolerablen Frustrierungen in der menschlichen Gesellschaft zu erkennen, wird zur obersten Aufgabe zeitgenössischer Kulturanalyse", schrieb Alexander Mitscherlich bereits 1956 in der PSYCHE. Ich riskiere es, diese Frage zu transponieren: "Wieviel Fremde erträgt der Mensch in seiner Nachbarschaft?" Ähnlich die in Frankreich lebende Psychoanalytikerin Julia Kristeva in ihrer bedeutsamen Untersuchung mit dem Titel: "Fremde sind wir uns selbst". Sie hält die von unseren Gesellschaften vorgeschlagene Absorption des Fremden als unannehmbar für das moderne Individuum. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Selbstachtung und Fremdenächtung im Zusammenleben von Einheimischen und Zugewanderten?

Es mag uns entrüsten, den entsetzlichen Ausschreitungen gegen Ausländer das Motiv der Selbstachtung zu unterstellen und ich gerate hier in ein schwer und vielleicht nicht lösbares Dilemma: Einerseits erscheint jedes Experiment einer grundgesetzlichen Änderung des Asylrechtes als ein Nachgeben gegenüber den nationalistischen und faschistoiden Reaktionären, das deren hybride Siegeserwartungen steigern wird. Andererseits ist es offensichtlich, dass die bisherige Asylantenpolitik an der für sie zuständigen Verwaltungsbürokratie scheitern muss. Äußert einer seine Betroffenheit über das Ausmaß an Ausländerfeindlichkeit, dann läuft er Gefahr, der "Betroffenheitsduselei" gescholten zu werden, wenn er aus der "Ferne" die haut-"nahen" Konflikte gering schätzt, die ein Asylantenheim mitten in einer Wohnsiedlung auslösen kann. An solchen Orten konvergieren dann Konfliktpotentiale. die andernorts schon ungelöst geblieben sind: Jugendbanden, ständig in den Startlöchern, um loszustürmen und "andere" ohne Hemmschwellen brutal niederzumachen; der Sozialneid der wirtschaftlich Hoffnungslosen, dem jede vermeintliche Ungleichbehandlung unerträglich wird; die Ohnmachtsgefühle der sozial Schwachen, die sich von den Mächtigen verlassen wissen und sich von den primitiven Machtsymbolen der neonazistischen Szene berauschen und betören lassen. Der frei flottierenden Angst und dem frei flottierenden Hass ist jedes Objekt recht, das eine Bindung und dadurch ermöglichte Abfuhr der Aggression anbietet. Der Sündenbock wird nicht mehr nur in die Wüste verdammt, sondern brutal zusammengeschlagen.

Erinnern wir uns nochmals an Max Frisch, dann wird ein weiteres Dilemma deutlich: Je mehr wir die sich der Ausländerhatz ergebenden Landsleute als Neonazis identifizieren, umso mehr haben viele schließlich keine andere innere Wahl, als sich als solche zu bekennen. Wir schaffen ihnen damit eine Identität, die sie nicht mehr loswerden wollen, weil sie diese nicht mehr loslassen können.

Diese inneren und äußeren Dilemmata führen zu den "mentalen Totalblockaden zur Rechten und zur Linken", wie sie Erich Wiedemann in seinem neuen Buch über die "Ängste der Welt" beschreibt. Die Ideologisierung der Asylfrage mit ihren parlamentarischen Auswirkungen, hindert bis heute eine Differenzierung zwischen Asylrecht und praktikablen Einwanderungsgesetzen. Zahlreiche sogenannte Asylanten, die eigentlich Einwanderer sind, werden ja paradoxerweise erstmals hier in Deutschland wirklich Verfolgte, die vor den Bedrohungen in ihren Asylantenheimen dringend Asyl vor Deutschen benötigen und hier wieder in besonders auffälliger Weise vor deutschen Jugendlichen.

Schweigen wir Psychoanalytiker ein zweites Mal? Sind wir mit der so zähen sogenannten Aufarbeitung unserer Geschichte der deutschen Psychoanalytiker vor und während der Nazizeit für die Zeichen der heutigen Zeit unaufmerksam geworden? Es war ja schon merkwürdig genug, dass die einschlägigen "Aufarbeitungskongresse" sich hauptsächlich um Schuld und Scham gegenüber den nach 1933 in die Emigration getriebenen Kolleginnen und Kollegen unserer Profession zentrierten und weniger um das grundsätzliche Versagen in politischer Erkenntnis und Voraussicht. Die Ab- und Ausgrenzung eines Wilhelm Reich z.B. schien damals wichtiger gewesen zu sein als eine fruchtbare Auseinandersetzung mit dessen Faschismusstudien, die auf die Machtergreifung des Schrecklichen vorbereitet hätte. Es beschämt uns, in der Vorrede zur 1.Auflage seiner "Massenpsychologie des Faschismus" bei Wilhelm Reich lesen zu müssen, wie er die etablierte Psychoanalyse und ihre Vertreter vor Sanktionen durch die eben die Macht ergreifenden Nationalsozialisten zu entlasten versucht:

"Sollte die politische Reaktion sich für den Inhalt dieser Schrift an der Psychoanalyse oder ihren Vertretern revanchieren wollen, so würde sie fehlgreifen. Freud und die Mehrheit seiner Schüler lehnen die soziologischen Konsequenzen der Psychoanalyse ab und bemühen sich sehr, den Rahmen der bürgerlichen Gesellschaft nicht zu überschreiten. Sie sind also unschuldig daran und nicht verantwortlich, wenn sich Politiker der wissenschaftlichen Forschungsergebnisse der Psychoanalyse bedienen.“

Macht das Streben nach psychoanalytischer Identität und deren Wahrung und Sicherung unfähig und vielleicht sogar lustlos, die eigene Pathologie der Identitätssuche zu erforschen? Einige Gedanken dazu äußerte ich bereits in den einleitenden Sätzen.

Wir Psychoanalytiker haben es schwer, Phantasien und Strategien gegen die drohende Gefahr zu entwickeln. Das ist paradox, sind wir doch geradezu die Spezialisten im Umgang mit regressiv-archaischer Inflationierungsgefahr in Phasen individueller und kollektiver Identitätsdiffusion. Aber nun sind wir auch - und hier jeder auf seine Weise - Teilhaber an dem, was man psychoanalytische Bewegung nennt. Und diese Bewegung hat ihre eigene unbewä1tigte Ausgrenzungsgeschichte mit oft rücksichtslosen Schmähungen und Kränkungen. Im Goldmann Verlag ist eben der Kriminalroman "Denn am Sabbat sollst Du ruhen" erschienen, geschrieben von Batya Gur, einer Literaturdozentin und Kritikerin bei der angesehenen Zeitung Ha'aretz, den ich erwähne, weil Batya Gur außerdem die Frau eines Psychoanalytikers ist und über einen Mord im Jerusalemer Psychoanalytischen Institut schreibt. Die Krimi-Story erzähle ich Ihnen natürlich freundlicherweise nicht vor Ihrer eigenen Lektüre. Ich erwähne das Buch an dieser Stelle, weil es in meisterlicher Weise das Institutsklima beschreibt, wie wir es leicht auf unsere deutschen Institute übertragen können. Ein Klima, in dem deutlich wird, wie fremd wir uns werden können, wenn wir nur um unsere eigene Identität besorgt sind.

Wir sind als Psychoanalytiker Angehörige einer Erkenntnisgemeinschaft. Wir verhalten uns aber auch wie Angehörige einer Überzeugungsgemeinschaft. Freud meinte zwar in JENSEITS DES LUSTPRINZIPS als Antwort auf die, wie bei ihm häufig, selbst gestellte Frage, wieweit er von seinen Annahmen überzeugt sei: er sei weder selbst überzeugt, noch werbe er um Glauben bei anderen. "Es scheint mir", so Freud, "dass das affektive Moment der Überzeugung hier gar nicht in Betracht zu kommen braucht. Man kann sich doch einem Gedankengang hingeben, ihn verfolgen, soweit er führt, nur aus wissenschaftlicher Neugierde, oder wenn man will, als advocatus diaboli, der sich darum doch nicht dem Teufel selbst verschreibt". Später plädiert er für die Unparteilichkeit des Intellekts, wobei er allerdings einschränkt: "Nur dass  man leider selten unparteiisch ist, wo es sich um die letzten Dinge, die großen Probleme der Wissenschaft und des Lebens handelt. Ich glaube, ein jeder wird da von innerlich tiefbegründeten Vorlieben beherrscht, denen er mit seiner Spekulation unwissentlich in die Hände arbeitet." Schließlich beeilt er sich, hinzuzufügen, "dass solche Selbstkritik nicht zu besonderer Toleranz gegen abweichende Meinungen verpflichtet. Man darf unerbittlich Theorien abweisen, denen schon die ersten Schritte in der Analyse der Beobachtung widersprechen, und kann dabei doch wissen, dass die Richtigkeit derer, die man vertritt, doch nur eine vorläufige ist."

Wäre dem so gewesen, dass psychoanalytische Identität sich in einem Raum erwerben ließe, der sich durch ein angemessenes Oszillieren zwischen der von Freud beschriebenen wissenschaftlichen Gelassenheit und gleichzeitiger wissenschaftlicher Streitbarkeit auszeichnete, und ich meine hier die Zeit vor 1933, dann hätte er 1914 seiner kurzen Schrift zur Geschichte der psychoanalytischen Bewegung womöglich ein reiferes und weniger anales Motto vorangestellt als jenen bekannten Goethespruch: "Mach' es kurz; am jüngsten Tag ist's nur ein Furz!" - Müssten wir bis zum jüngsten Tag warten, quälten uns Blähungen, die sich in permanenten Ab- und Ausgrenzungsfragen bemerkbar machen und sich in immer wieder revidierten Zulassungs- und Weiterbildungskriterien manifestieren.

Zum Erkennen gehört Anerkennen der Identität des anderen; ich möchte sagen, es gehört dazu Liebe, Eindringen und die Fähigkeit, sich mit dem anderen zu vereinigen. In der hebräischen Sprache heißt es zum Beispiel übersetzt: ''Und der Mensch (Adam) erkannte sein Weib Chawwah  (Eva) und sie wurde schwanger und gebar den Kain." Das hebräische Wort "jada" meint nie ein Erkennen von etwas, sondern immer ein Erkennen in Beziehung. Ein Eindringen in die Identität des anderen und ein Sich-Öffnen für die Identität des anderen. Dieser Text von Kain und Abel markiert zugleich die Geschichte menschlicher Beziehungsstörungen. Für die Alttestamentler ist er einer der schwierigsten Texte, weil einige Verse der willkürlichen Deutung freien Lauf lassen. Es besteht philologischer Konsens, dass er trotz erheblicher Textverderbnisse und Unleserlichkeiten und trotz späterer moraltheologischer Einschübe, über die besonders gern gepredigt wird, seiner Grundsätzlichkeit wegen in den Kanon aufgenommen wurde. Ein grundsätzlicher Mythus ist er auch für unser Thema, gilt doch Kain als der erste, freilich schuldhafte Verfolgte, dessen Leben unstet und flüchtig sein sollte, ständig verfolgt von den Menschen. Das göttliche Kainszeichen wird in diesem Text aber zu einem Asylantenzeichen im ursprünglichen Sinne, dass nämlich sein Träger ein "Asylos", ein Unverletzlicher sein soll! "Wer immer Kain totschlägt, an dem wird es siebenfältig gerächt"

Freud hat das Abgrenzungsthema mit dem alttestamentlichen Wort "Schiboleth" eingeführt. Seither kommt die Identitätsfrage unter Psychoanalytikern in typischen und bekannten Fragen zum Ausdruck, wovon die eine und verbreitetste lautet: "Ist das noch psychoanalytisch, was der da macht?“ Dabei wechselt der Gegenstand. "Sind Analysen unter 5 Wochenstunden noch Psychoanalyse zu nennen?" oder "Ist es analytisch, sich von einem Patienten einen Blumenstrauß schenken zu lassen oder ihm gar selbst etwas zu schenken?" Ein Tummelplatz für solche Fragen ist alles, was mit der sog. Abstinenzregel zusammenhängt. Da vergleicht Freud den Psychoanalytiker in der bekannten Metapher mit dem Chirurgen, "der alle seine Affekte und selbst sein menschliches Mitleid beiseite drängt."

Es gibt aber auch den anderen Freud, der an Pfister schreibt: "was dann von der Übertragung erübrigt, darf, ja soll den Charakter einer herzlichen menschlichen Beziehung haben".

Freud hat sein Schiboleth mehrfach geändert. Das Wort Schiboleth stammt aus dem Buch der Richter des Alten Testamentes. Als sei die Geschichte für unser aktuelles Thema überliefert: Die Leute von Gilead wollten keine Flüchtlinge aus Ephraim, jenseits des Jordan, aufnehmen. An einer kleinen Dialektvariante waren die dennoch zuströmenden Ephraimiten zu enttarnen. Wenn einer Siboleth statt Schiboleth sagte, dann war er als Ausländer gestempelt. Statt ihm Asyl zu gewähren, "machte man ihn an den Jordanfurten nieder. So fielen damals von Ephraim 42000 Mann". Damit endet die blutige Geschichte. Freud benutzte ausgerechnet dieses Wort als Erkennungszeichen für die Psychoanalyse. Erstmals für seine Traumtheorie im Gegensatz zu Adler; in "das Ich und das Es" nennt er die Unterscheidung des Psychischen in Bewusstes und Unbewusstes das erste Schiboleth, an dem sich die Geister scheiden; und in der "Neuen Folge der Vorlesungen" schreibt er: "Die Traumlehre ist seither auch das Kennzeichnendste und Eigentümlichste der jungen Wissenschaft geblieben." Daneben erscheint der Begriff Schiboleth in mehreren Briefen Freuds. So mahnt er den Pfarrer Pfister in Erinnerung an die Schwierigkeiten der Schweizer mit der Libido-Theorie, dass "... das Moment der Sexualität... unser Schiboleth ist."

Der Jordan ist überall. Für die wirtschaftlichen und politischen Flüchtlinge ist er derzeit häufig die Oder. Für die wirtschaftlich ungesicherten Psychotherapeuten der Zugang zum Delegationsverfahren oder die Zulassung zur kassenärztlichen Versorgung. Die Entwürfe eines Psychotherapeutengesetzes drohen mit einem neuen Jordan für die interdisziplinären Kolleginnen und Kollegen, die kein Psychologiediplom nachweisen können. Die Analogien erscheinen gewagt. Kann und darf man Migrations- und Asyilprobleme mit berufspolitischen Fragen vergleichen? Auf der sachlichen Ebene sind durch Qualifikations- und Kompetenzanforderungen definierte Grenzziehungen gewiss nicht in Frage zu stellen. Auf der emotional-demagogischen Ebene sind die Kassandrawarnungen vor den Zehntausenden von Psychologen, die in die heilkundlichen Lande einwandern wollen, dem Anti-Asylantengeschrei aber verblüffend ähnlich. Der Kompetent war im früheren Sprachgebrauch ja auch der Mitbewerber, der Konkurrent.

Als Psychoanalytiker haben wir keine so große Ehrfurcht vor "lärmender Symptomatik", sondern kümmern uns mehr um die feinen innerseelischen Stimmungen, die "Stimmung machen". So haben wir auch keine fachlichen Rezepte gegen die manifesten Ausländerpogrome, Unseren Protest und unsere demokratische Wehrbereitschaft gegen den wieder auflebenden Rassismus und Neofaschismus könnten wir aber untermauern, indem wir, dringlicher als je, fachlich untersuchen und dokumentieren wie und wo durch grobe und feine Stimmungsmache die Gewaltschranken herabgesetzt werden. Oft durch -im Blick auf mögliche Folgen- unbedachte Äußerungen. Unser Altmeister Sigmund Freud hatte in seiner Weise das Asylrecht unbedacht diskriminiert, wenn er 1913 in "Zur Einleitung der Behandlung (GW VIII, S.469)" schreibt: " ... man bedenke, wenn bei uns ein Asylrecht, zum Beispiel für einen einzigen Platz in der Stadt, bestände, wie lange es brauchen würde, bis alles Gesindel der Stadt auf diesem einen Platz zusammenträfe." Würde er heute so argumentieren, in einer Zeit, in der die Mehrheit der Asylanten mit Kriminellen und Wirtschaftsflüchtlingen gleichgesetzt werden? Gewiss, Freud ging es darum, dass die Analyse zum Asyl für alle verpönten Gedanken werde und der Analysand sich kein eigenes Asyl für geheim zu haltende Gedanken gestatten solle. Aber auch in anderen Zusammenhängen hatte Freud mit dem Gesindel so seine Nöte. Jeder wertende An- und Ausspruch birgt die Abwertung anderer und nährt den Pharisäer in uns: "Herr, ich danke Dir, dass ich nicht so bin wie die anderen!" und jedem Gefälle zwischen Lehrer und Schüler wohnt das Gesetz inne, die Aussagen der Lehrer rigider, zwanghafter und aggressiver zu wiederholen. Vater- und Vaterlandsliebe regredieren so leicht zum Kern, wo und wie die eigenen Väter andere abgelehnt und gehasst haben. Und sie enthüllen Ablehnung und Hass in der weitergehenden Geschichte. "In unserem Unbewussten sind wir alle noch heute eine Rotte von Mördern. Wir beseitigen in unseren stillen Gedanken alle, die uns im Wege stehen, die uns beleidigt und geschädigt haben, täglich und stündlich." (Freud; Vortrag vom 16.2.1915 in der Loge B´nai B´rith. (publ. In Die Zeit 1990 Nr.30; zitiert nach Helmut Junker, Von Freud in den Freudianern, 1991, S.103)

Die vielfach verleugnete Todestrieblehre Freuds zeigt uns die Identitätssuche als Abwehr gegen das Vergängliche. Doch das Suchen und Rufen nach der Identität ist nicht nur Widerstand gegen das Vergängliche und gegen den Tod. Es mobilisiert auch das Töten und Ausgrenzen. "Der Schoß ist fruchtbar noch!", Wie wir an der Wiedergeburt ausländerhasserfüllter neuer Hitlerjungen und -mädchen in unserem Lande erschreckt erleben. Identität ist von negativer Identität nicht zu trennen. Adorno hat in seiner Negativen Dialektik einen Abschnitt "Nach Auschwitz" benannt. Aufklärung als Projekt einer fortschreitenden vernünftigen Durchdringung aller menschlichen Verhältnisse schlägt in ihr Gegenteil um. Philosophie, als Denken der Identität hat sich in ihrer destruktiven Wahrheit offenbart. "Auschwitz bestätigt das Philosophem von der reinen Identität als dem Tod".

Identität macht uns selbst zum Fremden. So ist die Identitätsfrage immer nur die andere Seite der Fremdheitsfrage. Ich ertappe mich noch heute, dass ich am ehemaligen Grenzübergang Dreilinden in Berlin nach meinem Pass, meinem Identitätsausweis greifen will; in Erinnerung an jene unzähligen Kontrollen, deren nachdrücklichstes Erlebnis immer der Blickkontakt mit dem Grenzwächter war. Bin ich für ihn, den Wächter, der ich bin? Zweifelt er an meiner Identität und das heißt an meiner Integrität? Solche Identitätsüberprüfungen finden an Grenzen statt, an Übergängen ins Ausland, in die Fremde, wo mich Fremdes erwartet und ich für den "drüben" ein Fremder bin. Gelegentlich muss man im Ausland zur Fremdenpolizei und muss dort zuerst seine Identität nachweisen. Identität und Fremdheit gehören zusammen. An der Grenze zum Fremden ist die Identität in Frage gestellt. Das wusste schon der Ur-Vater der Selbstanalyse, der griechische Philosoph Heraklit, dessen ihm zugeschriebenes Bonmot "Alles fließt" bekannter wurde als das andere, das lautete: "Mich selbst habe ich erforscht!". Wir können nicht zweimal in denselben Fluss steigen, denn neue Wasser sind inzwischen herangeströmt und auch wir selber sind beim zweitenmal schon andere geworden. Als Vorläufer Spencers und Hegels erkennt er die Identität in der Einheit der Gegensätze, die nur im ständigen Kampf als dem Vater aller Dinge zu haben ist. Es geht hier also um einen dynamischen Identitätsbegriff im Gegensatz zu jenem Identitätsverständnis, das uns den Frieden suggeriert, wenn wir dann endlich unsere reife und erwachsene und vielleicht auch unsere psychoanalytische Identität gefunden haben sollten. Ich komme zurück zu dem angesprochenen Blickkontakt zwischen Grenzbeamten und Grenzübertreter. Das Wort Pass, Reisepass, entwickelte sich ja aus dem lateinischen Wort "Passus", "der Schritt". Jeder Schritt, auch jeder wissenschaftliche Schritt, verändert uns in den Augen des anderen. Macht uns ihm vielleicht plötzlich fremd. Das Kleinkind scheint sich bei seinen ersten Schritten durch Blickkontakte abzusichern. Irgendwann, vielleicht von Anfang an, achtet das Kind aber darauf, wie es von der Mutter angeschaut wird. Zustimmend oder besorgt oder gar ablehnend. Bin ich so noch das Kind der Mutter? Und die Mutter erlebt bei plötzlich verändertem Verhalten ihres Kindes: "Das ist doch nicht mein Kind!" Und manche den Eltern unverständliche Schritte führen zu den das Kind schwer traumatisierenden Beschimpfungen: "Du bist nicht mehr mein Kind!" Annette Streeck-Fischer beschreibt Folgen solcher Entmutigungs- und Vorentmutigungs-Traumata in ihrer Untersuchung an Jugendlichen aus der rechtsextremen Skinheadszene, publiziert im Augustheft der PSYCHE.

Die Wiederholung solcher gegenseitiger Entfremdungen erfahren wir fast täglich in unseren Analysen. Eine Patientin verabschiedete sich von mir nach einer Stunde, in der sie schambesetzte Masturbationsphantasien erinnerte, indem sie mir einen anderen Namen gab. Auf Wiedersehen Herr Kramer! Ich fürchtete zunächst, ich hätte möglicherweise zu distanzlos in ihr herumge“kramt“. Kramer hieß aber, wie sie in der folgenden Stunde erzählte, die gute Tante, zu der sie fliehen konnte, wenn sie ihre ständig moralisierende Mutter nicht mehr ertragen konnte. Dabei war es immer der anklagende und stechende Blick der Mutter, durch den sie sich ausgelöscht fühlte. In zahlreichen Analysen und Supervisionen geht es um die Behutsamkeit des Anschauens beim Verabschieden nach einer Analysestunde, wenn ein Analysand ob der Scham über seinen partiellen Identitätsverlust uns nicht ins Gesicht schauen mag.

Wo das Fremde auftaucht, braucht es den richtigen Takt zwischen Nähe und Distanz. Winnicott hat immer wieder darauf hingewiesen, welche Bedeutung den Schritten des Kleinkindes beizumessen ist, damit es weggehen wie zurückkehren kann. Und wie es darin, möglichst ungestört, seine Identität als Fremdheit und Vertrautheit findet.

Ich war ausgegangen von dem merkwürdigen Reden von der psychoanalytischen Identität, von der Pathologie des Identitätszwanges, wie sie besonders von Max Frisch in seinen Stücken aufgezeigt wurde.

Ob es gelingt, zukünftig auf das psychoanalytische Schiboleth mit seinem mörderischen unbewussten Anteil zu verzichten. Können wir den etwas anders lautenden psychoanalytischen Dialekt des Anderen tolerieren, ohne ihn am Jordan zwischen den Fachgesellschaften zu vernichten? Lassen wir Schritte über die Grenzen zu, ohne sofort nach dem Identitätspass zu fragen? Erst die Erfahrungen, die wir dabei sammeln, könnten uns kompetenter befähigen, als Psychoanalytiker zu den positiven und negativen Aspekten der nicht nur unser Land beunruhigenden Migrationsprobleme Stellung zu beziehen. Der Club of Rome erklärte 1991, es gäbe „keine Maßnahme, die die Einwanderungsbewegung wirkungsvoll stoppen würde. Man könne die Bevölkerung der reichen Länder nur darauf vorbereiten, diese Tatsache zu akzeptieren." Ich denke, diese Prognose gilt ebenso für unsere professionellen Ängste. Die Psychoanalyse muss ihre multidisziplinäre Seite wieder entdecken, will sie sich nicht auf wissenschaftliche und therapeutische Folklore beschränken.

"Wir haben vom Baum der Erkenntnis gegessen und können uns nicht rückwärts ins Paradies zurückstehlen: das Tor ist verriegelt, und der Engel wacht davor. Aber der Garten ist vielleicht am anderen Ende offen." (Edgar Wind)

Gerd Böttcher
Bismarckstraße 30
14109 Berlin (Wannsee)

grenze

Glienicker Brücke,
die ehemalige Grenze zwischen "Ost" und "West", auch Agentenbrücke genannt.

Die Psychoanalyse hat über Jahrzehnte mit den Schlagwörtern "Abstinenz" und "Abstinenzregel"
versucht, zwischen Patient und Analytiker Grenzen zu setzen.
Inzwischen wird mehr und mehr verstanden, dass es im sogenannten psychoanalytischen Prozess
zu so etwas wie einem "Schengener Abkommen" kommen muss,
was heisst, dass die "Grenzen" sich zwischen dem psychoanalytischen Paar mehr und mehr öffnen und vereinbart werden.
"In unserem Vaterlande herrscht von alters her ein wahrer furor prohibendi,
eine Neigung zum Bevormunden, Eingreifen und Verbieten, die, wie wir alle wissen,
nicht gerade gute Früchte getragen hat.
Es scheint, dass es im neuen, republikanischen Österreich noch nicht viel anders geworden ist. (...)
Ich meine, dass ein Überfluss von Verordnungen und Verboten der Autorität des Gesetzes schadet.
Man kann beobachten: wo nur wenige Verbote bestehen, da werden sie sorgfältig eingehalten;
wo man auf Schritt und Tritt von Verboten begleitet wird,
da fühlt man förmlich die Versuchung, sich über sie hinwegzusetzen.
Ferner, man ist noch kein Anarchist, wenn man bereit ist einzusehen,
dass Gesetze und Verordnungen nach ihrer Herkunft
nicht auf den Charakter der Heiligkeit und Unverletzlichkeit Anspruch haben können,
dass sie oft inhaltlich unzulänglich und für unser Rechtsgefühl verletzend sind
oder nach einiger Zeit so werden,
und dass es bei der Schwerfälligkeit der die Gesellschaft leitenden Personen
oft kein anderes Mittel zur Korrektur solch unzweckmäßiger Gesetze gibt,
als sie herzhaft zu übertreten."


Aus dem 1926 verfassten Text Sigmund Freuds „Die Frage der Laienanalyse“


Es ist an der Zeit, dass in manchen psychoanalytischen Gesellschaften und Vereinigungen
Mutige und Erkenntnisfreudige anfangen, die unzweckmäßigen Regeln und Gesetze,
die ihre Zunft aufgerichtet hat, herzhaft zu übertreten und die "ethische Gewalt",
die institutionell ausgeübt wird, kritisch zu hinterfragen . (Judith Butler)

Literatur:
Claessens, D. (1980): Das Konkrete und das Abstrakte. Suhrkamp, Frankfurt
Douglas, Mary (1991): Wie Institutionen denken. Suhrkamp, Frankfurt
Erdheim, M. (1992): Fremdeln. in: Kursbuch 107/März 1992, Rowohlt, Berlin, S.19-34
Erikson, E.H. (1956): Das Problem der Identität. In: PSYCHE X.11-31,1956,
Fend, H. (1991):Identitätsentwicklung in der Adoleszenz, Band II. Huber, Bern, S.113-242
Frisch, M.: Gesammelte Werke. Suhrkamp, Frankfurt
Gur, Batya (1992): Denn am Sabbat sollst du ruhen. Goldmann, München
Heine, H. (um 1830): Die Wanderratten, aus Nachlese. Werke, Sonderausgabe, Löwit, Wiesbaden, Band 1, Kristeva, J. (1988): Fremde sind wir uns selbst. Suhrkamp, Frankfurt 1990
Mitscherlich, A. (1956): Aggression und Anpassung. in: PSYCHE X.1-311956, Klett, Stuttgart S.177-193 Mitzmann A. (1992): Historische Identität und Identität des Historikers. In: PSYCHE 9192, Klett Stuttgart 847 ff Reich, W. (1933): Massenpsychologie des Faschismus. Verlag für Sexualpolitik, Kopenhagen (Raubdruck, 5.11) Schafer, R. (1976): A New Language for Psychoanalysis. Yale University Press, New Haven, S. 41ff
Streeck-Fischer, A. (1992): "Geil auf Gewalt" Psychoanalytische Bemerkungen zu Adoleszenz und Rechtsradikalismus. In: PSYCHE 8/92, Klett Stuttgart S. 745 ff
Wind E. (1984): Heidnische Mysterien in der Renaissance. Suhrkamp Frankfurt

ZURÜCK